
Irgendwo, jenseits des Regenbogens, wo Du jetzt bist, fliegen blaue Fische – und Rosen blühen für Dich. In den Pfützen tummeln sich Fische, die Du fangen und wieder freilassen kannst; und überall spielen Kinder, ununterbrochen.
Irgendwo, jenseits des Regenbogens, wo immer Du auch bist, bringt Opa Dir das Einmaleins bei, bevor Du spielen gehst. Und Oma kocht Dir Reis, gelben Reis, den Du mit Muschelschalen auflöffeln kannst.
Von irgendwo jenseits des Regenbogens, wo Du jetzt bist, trägt eine Brise übers Meer Deine Liebe zu mir herüber, und Sonnenstrahlen, die Dein Lachen im Schlepptau haben, wärmen mein Gesicht, und von dort erreicht mich auch der Regen, mit dem Du meine Tränen fortspülst.
Ich hoffe, Du kannst mir all das, wo Du bist, jenseits des Regenbogens, eines Tages Hand in Hand zeigen.
Ein Jahr ist es her, dass Du gegangen bist, und ich weiß, dass es Dir gut geht. Ich weiß es, weil ich Deine Liebkosungen in den Sonnenstrahlen spüre, Dein Lachen im Lachen der anderen Kinder höre – und Deine Worte im Flüstern des Windes. Ich weiß es, weil ich nachts Deine Augen in den Sternen erkenne und weil ich mich bei Kälte zusammenrolle und an Dich denke. Und meine Traurigkeit verschwindet wie Tränen im Regen.
Und obwohl Du mich manchmal traurig siehst, musst Du wissen, dass das Glück, dass ich fast acht Jahre lang bei Dir sein durfte, viel größer ist als die Traurigkeit, Dich verloren zu haben. Du bist viel zu eilig gegangen.
Danke Marco, für all die Liebe, die Du mir gegeben hast und mir weiterhin gibst, wenn auch nun aus der Ferne, von irgendwo jenseits des Regenbogens.
Schlaf, Kleiner, schlaf!
Dein Dich immer liebender Vater.

Ein Jahr und drei Wochen, nachdem der kleine Marco gestorben war, fand ich diesen Brief, als ich eigentlich nur mich selbst suchte. Allein, fernab der Heimat, in den wilden Klüften am äußersten Ende des Anaga-Gebirges auf Teneriffa. Ich war auf dem Gebirgsgrat der sich in ewigen Kurven durch den Regenwald schlängelnden Straße gefolgt, durch Lorbeer und Ginster, an vermoosten Schlingpflanzen vorbei, die sich wie puschelige Wäscheleinen zwischen den Bäumen spannen, zuletzt in Serpentinen abwärts, bis ich in einem winzigen Kaff namens Chamorga landete. Von dort führen nur noch kleine Pfade die steil und schroff aufragenden Berge hinauf, die das Dorf bei tristem Wetter fast zu erdrücken scheinen – bis ans Ende der Insel. Dort, wo ein einsamer Leuchtturm, der Faro de Anaga, im Dunkel der Nacht dem Meer seine Lichtstrahlen entgegenwirft.


















Dort oben, wo die Dächer längst verlassener Steinhütten eingestürzt sind und der Wind zusammengekauerten Moosen und Farnen den Marsch bläst, tänzeln Bergziegen durchs Dickicht, öffnen Regenwald und Gestrüpp, Kakteen und anderes Sukkulentendickicht sich immer wieder für atemberaubende Blicke auf den wilden Nordosten der Insel. Vom schmalen Berggrat schweigen die Blicke die Steilhänge abwärts bis zum Atlantik, der die Insel umgibt, wild wogt und gurgelt und gischtschäumend an den Felsspitzen leckt, die wie schwarze Raubzähne aus den Wellen aufragen. Und dort, kaum einen Meter vor dem Abgrund in eine Schlucht, habe ich Rotz und Schnotten geheult: tief berührt, als ich zwei Bilderrahmen fand, offenbar vor drei Wochen dort an Steine unterhalb einer vom Sturm zerzausten Palme gelehnt, eine Scheibe teils gebrochen, das Papier darin schon aufgeweicht, der Brief aus dem Passepartout gerutscht, angeknickt. Der Brief des liebenden Vaters, zwei Bilder seines Sohnes, der nur wenige Tage vor seinem siebten Geburtstag starb, ein Jahr später im herzzerreißend anrührenden Brief betrauert.


Und unweigerlich stellten sich Fragen. Was nur mag dem geliebten Sohn geschehen sein? Und warum brachte sein Vater die beiden mit so viel Liebe und Traurigkeit gefüllten Seiten Papier in Bilderrahmen ausgerechnet dorthin? In die felsige Einsamkeit des Anaga-Gebirges? An den Rand des Abgrunds am schmalen Felskamm des Montaña Tafada, wohin man ewig und nur mit stabilem Magen reist wegen all der Kurven, dort, wo es sich anfühlt wie das Ende der Welt? Warum gerade dort? Mochte der arme Kleine genau dort den Tritt verloren haben, „du bist viel zu eilig gegangen“, weggerutscht und abgestürzt sein? Hat er sich eben dort tödlich verletzt? Hat sich vielleicht auch der Vater selbst nach dem Absetzen der Bilderrahmen mit seinem Brief in eben diesen Abgrund geworfen, damit sein geliebter Sohn ihm Hand in Hand sein kleines Reich jenseits des Regenbogens zeigen kann und sie wieder vereint sind? War dies ein Abschiedsbrief?

Oder ist diese weltentlegene Ecke der Rückzugsort, an den der Vater sich zum Traurigsein zurückzieht? Hier, wohin nur wenige sich verirren? Wo er mit seinen vom Regen fortgespülten Tränen allein sein kann, wo er sich gegen die Stürme lehnen kann, die ihn umtosen, aber stützen wie ein starker Arm, so lange er sich nur in die richtige Richtung lehnt? Eigentlich ist es immer die Brust des anderen, an die wir uns anlehnen, um uns zu stützen, wir fühlen uns nur dann wirklich gestützt, dass wer hinter uns steht, wenn wirklich jemand hinter uns steht, den wir vielleicht nicht einmal sehen können, der aber unseren Rücken mit seiner Brust bedeckt, so nah, dass sie uns fast den Rücken streift, und das tut sie schließlich immer, und manchmal legt dieser jemand eine Hand auf unsere Schulter, eine Hand, um uns zu beruhigen und auch um uns zu halten. Und wer immer geht und uns seine Hand nicht mehr reichen kann, geht allzu oft zu früh für uns, auch wenn wir im Wind eine zarte Berührung zu spüren glauben oder ein Flüstern ins Ohr.

„Die Gewissheit, dass jemand nie mehr zurückkommen wird“, sinniert der Erzähler über die Toten, „nie mehr sprechen, nie mehr einen Schritt tun … uns nie mehr ansehen oder wegschauen wird. Ich weiß nicht, wie wir das ertragen oder wie wir uns davon erholen können.“, schrieb der kürzlich ebenfalls verstorbene, fantastische Autor Javier Marías einst.

Es widerspricht unserer Natur begreifen und hinnehmen zu können, dass jemand nicht mehr kommt, der doch immer da war, den wir liebten, dass er oder sie nichts mehr sagt, nie wieder, nicht mehr einen Schritt macht, uns nie wieder anlächelt, über die Stirn streicht, Witze reißt, uns umarmt Ich weiß nicht, wie wir uns dagegen wehren oder wie wir uns erholen.

Wenn wir uns im Spinnennetz des Erinnerns an den geliebten Menschen verfangen, fantasieren wir endlos, begnügen uns mit dem kleinsten Krümel, ihn zu hören, ihn zu riechen, zu erahnen, seine Gegenwart zu spüren, zu wissen, dass er immer noch an unserem Horizont ist, von dem er nicht ganz verschwunden ist, und dass wir in der Ferne noch nicht den Staub seiner fliehenden Füße sehen können. Alles wird zu einer Geschichte und driftet schließlich in dieselbe Sphäre ab, und dann ist es schwer zu unterscheiden, was wirklich passiert ist und was reine Erfindung ist. Alles wird zu einer Erzählung und klingt fiktiv, auch wenn sie wahr ist. Und so stand ich da, berührt und zart zitternd vom Wind und dachte über Geschichten und plötzlich auseinandergebrochene Lebenswege nach von Menschen, denen ich nie begegnet war, über die ich nichts wusste. Nur, dass der Kleine Marco hieß und sein Vater so traurig war und so dankbar über das Schöne der gemeinsamen Zeit und darüber vermutlich wieder umso trauriger, weil sie nicht mehr war.
Still stieg ich von den Felsen wieder herab, vielleicht etwas näher an der Felswand als auf dem Weg hinauf, weil, ich wollte keiner sein, der hier abstürzt, zumal allein. Das Auto schob mich durchs Regenwalddickicht serpentinenaufwärts, dann hinab durch das weit geschwungene Tal in Richtung San Andrés.

Und dort noch einmal ein Stück die Küste hoch, am wilden Gaviotas-Massiv empor bis hinauf zum Mirador de las Teresitas, einem wilden Aussichtspunkt, wo damals noch Ruinen verlassener Betonbaracken standen, mit Graffiti besprüht, was immer sie einst beherbergt haben mögen. Man hört, sie seien vor Jahren abgerissen worden. Und eben dort erreicht Dich die Tiefe des Gelesenen noch einmal, während der „Pansen des Esels“, der fette Wolkenberg, der an den Berghängen klebt, sich öffnet und diesmal der Himmel weint und sich ausschüttet über San Andrés.












Du steigst nochmal allein in den Leihwagen, kurvst ans hinterste Ende eines gottverlassenen Tals bei Lomo Bermejo, nochmal zurück in die Bergwildnis, um den Kopf zu klären. Querst Bäche auf einer gut zwei Meter breiten Piste, Enten schnattern Dir zur Begrüßung Flüche entgegen, bis da am Ende nur noch Du bist und die menschenleere Bergwildnis und die stummen Kakteen ringsum und ein sinnfrei am Hang stehendes verrostetes Gatter und kein Windhauch weht.

Und dann kurvst Du zurück, hältst noch einmal am Strandaussichtspunkt und plötzlich strahlt die Sonne unter den Wolken hindurch und es ist als habe der Regen die Tränen fortgewaschen. Und dann suchst Du Dir eine „Guachinche“, eine der kleinen urtümlichen Restaurantbaracken, wo die Einheimischen spottgünstig kanarische Hausmannskost genießen. Und wie tröstend die „Papas arrugadas“, die faltig verrunzelten Schrumpelkartoffeln schmecken mit den zwei köstlichen typischen Mojos, der scharfen roten Sauce in Röt, der besonnenen koriandrischen Milde der grünen. Und Du schlingst. Und draußen versinkt die Sonne und eine milde Brise frischt auf und kurz denkst Du, dass „papa“ ja auch etwas anderes als nur Kartoffel heißt und denkst, ein bisschen ist die Salzkruste wie getrocknete Tränen, und „verrunzelt“, was arrugado ja im Original heißt, oder auch „faltig“, passt ja schon zu traurigen Sorgenfalten. Aber Papa im Brief war in aller Trauer voller Liebe und Dankbarkeit und so sitzt auch Du da, futterst Dich durch Salzkrusten, tunkst Kartoffelstücke in köstliche Sauce, und auch wenn Du auf der Suche nach Dir selbst bist: So schlecht hast Du es doch gar nicht.

Papas arrugadas con mojo

Irgendwann im 16. Jahrhundert, als die Kanaren noch der letzte Vorposten waren, an dem die spanischen „Conquistadores“ Halt machten, bevor sie über den Atlantik gen Südamerika aufbrachen, brachten die Eroberer Kartoffeln aus den Anden mit, die auch auf den Kanaren gut wuchsen. Wer an der Küste wohnte, kochte sie im Meerwasser. Und bis heute halten sich diese unglaublich leicht zuzubereitenden und zugleich köstlichen Salzkartoffeln als legendäres Gericht. Zumal mit dem feurigen Mojo rojo oder Mojo picón, der knallroten Sauce, die ein wenig wie scharfer Ketchup daherkommt, mit tomatiger Aromenwonne, chili-strotzend, mit neckischen Kreuzkümmel- und Fenchelnoten. Ich könnte mich reinlegen – ebenso wie in die mildere Saucen-Schwester, Mojo verde, in der Koriander und Petersilie püriert werden. Original mit „papas antiguas“ gekocht und in Meerwasser gegart, bis alles Wasser verkocht ist, kriegt man hier diese Kartoffelsorte kaum – und versaut sich im Zweifel als Ungeübter seine Töpfe mit festgebranntem Salz. Es gibt aber eine zwar etwas salzverschwenderische, aber deutlich einfacherere Variante: Weil Kartoffeln mit Schale anders als Reis und Nudeln nur bis zu einem bestimmten Punkt Salz aufnehmen, kann man sie in einer gesättigten Salzlösung kochen, also etwa 250 bis 300 Gramm Salz auf einen Liter. Das ist acht- bis zehnmal salziger als Meerwasser. Aber wer die Kartoffeln so gart, kann zusehen, wie sich Salzkristallkrusten an der Kartoffelschale bilden, und währenddessen schnell die jeweils kalt zusammengerührten Saucen, wenn man denn beide machen möchte, auf den Weg bringen. Und dann lässt man die Kartoffeln nur kurz abdampfen, und auch wenn dies nicht originalgetreu ist: Das Ergebnis finde ich mindestens ähnlich und in jedem Fall köstlich.

Zutaten für Papas arrugadas mit Mojo rojo oder Mojo picón und Mojo verde
Für die Kartoffeln
1 Pfund Kartoffeln (am besten neue Kartoffeln oder Drillinge)
1/2 Liter Wasser
125 Gramm Salz
(skaliert das je nach Hunger entsprechend)
Für das Mojo rojo/picón
1 rote Paprika, in Streifen geschnitten, mit Olivenöl beträufelt, gegrillt und abgekühlt oder 2 gegrillte Paprikafilets ausm Glas, abgetropft
1/2 Tube Tomatenmark
1 Teelöffel Fenchelsamen, gemeinsam mit
1 gehäuftem Teelöffel Kreuzkümmel angemörsert (oder beides gemahlen nehmen)
2 Teelöffel rosenscharfes Paprikapulver (original nimmt man gern auch geräuchertes, Pimentón de la Vera, aber das kriegt man hier ja selten und wenn, dann davon im Zweifel vielleicht eher ne Messerspitze, weil es sonst alles andere rauchig überwältigt)
4 Knoblauchzehen, geschält
1 Scheibe Toastbrot, getoastet und dann mit Mixer zerlegt, oder 2 Esslöffel Semmelbrösel
3-4 getrockenete rote Chilischoten oder 1/2 bis 1 Esslöffel gemahlene Chilischoten
100 Milliiter neutrales Öl
100 Milliliter Olivenöl
3-4 Esslöffel Rotwein-Essig, Sherry-Essig, Balsamico o.ä.
1 Teelöffel Meersalz
1 Prise Zucker
Pfeffer, zum Abschmecken
Für das Mojo verde/cilantro
2 Bund frischen Koriander (30 Gramm)
2 Bund frische glatte Petersilie
8 Knoblauchzehen, geschält
1 grüne Paprika, entkernt, in Streifen geschnitten
1 kleine grüne Chili, entkernt, grob kleingeschnitten
1/2 Teelöffel Thymian
150 Milliliter Olivenöl
4 Esslöffel Rotwein-Essig oder ähnliches
1 Scheibe Toastbrot, getoastet und dann mit Mixer zerlegt, oder 2 Esslöffel Semmelbrösel
1 Teelöffel Salz
Pfeffer zum Abschmecken

So wird es gemacht
Die Kartoffeln in der Salzlake zum Kochen bringen, dann die Temperatur senken und etwa 20 Minuten garköcheln lassen. Rausnehmen und kurz abdampfen lassen.
Für die Saucen im Zweifel die Gewürze anmörsern und ansonsten alle Zutaten gemeinsam in einen Mixbecher der Küchenmaschine oder einen hochwandigen Becher geben und glatt pürieren. Wer mag, kann sich dazu noch ein paar Chorizo-Würste grillen oder braten, beispielsweise. ¡Buen provecho!

Musik zum Menü
Dem Brief folgend, liegt es mehr als nahe, hier mit „Over the rainbow“ zu beginnen. Die allermeisten Versionen des eigentlich wunderschönen Songs finde ich aber grässlich streicherverkleistert und kitschig und insbesondere in diesem Fall unpassend. Die Klavier-Versionen des Stücks von Keith Jarrett aber mag ich.
Noch nicht lange ist es her, da verlor der Singer/Songwriter Rocky Votolato seinen Sohn, 17-jährig, der bei einem Autounfall tödlich verunglückte. Nach Monaten der Verzweiflung und des Trauerns hat er Kraft gesammelt und auf seinem vor wenigen Tagen erschienenen Album seinem Sohn einen Song gewidmet.
Vor 30 Jahren veröffentlichte der große Eric Clapton seinen bis heute vielleicht berühmtesten Song, den er für seinen Sohn Conor geschrieben hatte, der neun Monate zuvor im Alter von vier Jahren aus dem Fenster einer Wohnung im 53. Stock eines Hochhauses in den Tod gestürzt war.
Ein Brief voller Verzweiflung, Liebe, berstender Sehnsucht: Auch hier, bei La Dispute: „A letter“.
Wenn es darum geht, die wilden, majestätischen Klüfte, das Monumentale des Anaga-Gebirges zu erfassen und in Musik zu spüren, dann hatte Anton Bruckner eben dies wohl kaum im Sinn, als er den langsamen Satz, das Adagio, seiner zu Unrecht heute nur noch wenigen Eingeweihten bekannten 7. Sinfonie schrieb. Vielmehr hat er den Satz auf den Tod seines Idols Richard Wagner geschrieben. Und doch passt dieses unglaublich großartge Werk hier, finde ich. Die groß angelegten Steigerungszüge, das immer wieder neue Ansetzen und Höherwuchten, die weit ausladende, große, stille Trauer, die über allem liegt wie der „Burro de panza“, die Wampe des Esels, wie die Menschen auf Teneriffa die dicken Wolkenschichten nennen, die sich fett und massiv auf die Gebirgszüge legen. Und doch ist da am Ende Trost, lichtet sich die Stimmung, keimt am Ende Hoffnung, breitet sich Frieden aus.
einfach toll
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Wahnsinnig schön. Ich habe einen Kloß im Hals…
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Das freut und anrührt mich, lieber Samu! Riesigen Dank!
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Ganz ganz lieben Dank Dir!
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Was für ein schöner Beitrag, danke, Ole!
Eine kleine Anmerkung zu geräuchertem Paprika: Vielleicht sind nicht alle gleich, aber das was ich habe ist so stark geräuchert, dass ich es eher nur messerspitzenweise verwende. Davon zwei Teelöffel würde der Mojo nicht gut bekommen.
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Du hast völlig recht, das hab ich gern aufgegriffen!
Und tausend Dank Die, das freut mich riesig!
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Puh, wie immer wortgewaltig und für mich, die in diesem Jahr beide Eltern verloren hat , sehr berührend. Liebe Grüße Cornelia
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Das freut und rührt mich sehr. Alles Liebe Dir – und Mitgefühl!
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Danke dir. Sie fehlen einfach.
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Mir graut vor der näher rückenden Vorstellung. Alles alles Liebe!
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Ole, ich schlucke jetzt noch und dachte erst, du selber hättest ein Kind verloren. Schrecklich, allein der Gedanke…. du hast deinen Post hier wunderschön geschrieben, der Brief des Vaters über sein verlorenes Kind ist herzzerreißend. Danke, dass du ihn mit uns allen hier geteilt hast. Deine Fotos dazu sind auch sehr ausdrucksstark. Und das Rezept sehr lecker. Alle guten Wünsche schick ich dir. Karin
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Meine Liebe, tausend Dank! Das rührt und freut mich sehr. Und ich wollte niemanden auf falsche Fährten schicken, hab zumindest bei FB und im Teaser versucht, das direkt zu erklären. Aber ich fand und finde den Brief so beeindruckend und tief und zärtlich-traurig und schön, dass der einzig gute Platz für mich der gleich zu Beginn war, un ihn wirken zu lassen. Und ganz lieben Dank für die weiteren Worte. Das Gericht liebe ich heiß und innig, seit ich es noch viel früher auf La Gomera kennengelernt habe. Alle guten Wünsche auch für Dich!
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Was für eine berührende Geschichte…Und die genau passende musikalische Untermalung dazu. Die spanischen Delikatessen klingen köstlich, die Bilder laden zum Verweilen ein. Du hast die Insel-Seele trefflich eingefangen.
Lieben Dank und Grüße
Amélie
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Ganz, ganz lieben Dank Dir! Die Papas arrugadas sind verflixt lecker und wirklich leicht und mit wenig Gewürzen gemacht. Was die Insel-Seele betrifft: Danke! Überhaupt und sowieso. Hoff, Dir geht’s gut!
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Boom!!! Das ging direkt in mein Herz hinein! Oh weia! Den Regenbogen kenne ich und der Brief hätte von mir sein können. Vor genau 11 Jahren saß ich auf der Nachbarinsel Gomera – mit Augen voller atlantiksalziger Tränen und einem Herzen so schwarz wie Lavasand. Und ohne meinen kleinen Sohn. „Papas arrugadas“ war tatsächlich das erste Gericht, das ich seit seinem Tod wieder essen konnte. „Tears in Heaven“ kann ich heute immer noch nicht hören.
Herzlichen Dank für die tröstenden Schrumpelkartoffeln! Genau das richtige an diesem Vormittag!
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Donnerknispel, jetzt sitz‘ ich hier mit nem Kloß im Hals, meine Liebe. Ich hatte keine Ahnung, und ich bin erleichtert, dass ich da offenbar immerhin Schönes ausgelöst und nicht Traumatisches getriggert habe. Mein riesiges Mitgefühl, nachträglich und weiterhin, auch Dir. Ich weiß gar nicht, was sagen. Fühl Dich so lang und fest gedrückt, wie Du magst (von überhaupt nicht bis unendlich).
Und das wäre mir wie Dir gegangen, lavasandschwarzes Herz, atlantiksalzige Tränen (welch schöne Sprachbilder!). Und eigentlich wollte ich dies Rezept sogar mit einer Geschichte aus Gomera umranken, wo ich erstmals papas arrugadas gegessen habe, 2013. Und dann fiel mir dies Foto mit dem Brief von Teneriffa wieder in die Finger, und das Ganze erschien mir würdiger, und es ist so ein besonders schöner (wie trauriger) Brief.
Und dass ausgerechnet und ausgerechnet in diesem Kontext genau papas arrugadas das erste Gericht war, was Du wieder essen konntest… welch besondere, von mir ahnungslos geschaffene Verbindung.
Alles Liebe!
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Ja, ich konnte es auch kaum glauben, wie sich deine Geschichte und meine Realität sich hier ganz unerwartet miteinander verwebt haben. Und wie gut, dass sich sowohl Gomera als auch die salzigen Kartoffeln in jeglicher Hinsicht als äußerst heilsam erwiesen haben. Und bald, ganz bald hoffe ich, dass wir mit Pauls drei Geschwistern Gomera mal wieder einen Besuch abstatten können, um Regenbögen zu jagen und uns die Bäuche mit den leckeren Schrumpelkartoffeln vollzuschlagen. Übrigens ein ganz großartiges Kinderessen, wie ich finde.
Danke für dein Mitgefühl.
🌈✨
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Wie sich hier Dinge verwoben haben, ist wirklich abgefahren. Ich würd auch gern mal wieder auf die Kanaren. Und beim Nachwuchs ist das Ganze auch ganz gut angekommen, wobei die knapp dreijährige Quatschkommode das Ganze ohne Schale und Salzkruste bekommen hat. Und eher Mojo Verde und normalen Ketchup, weil ihr das andere etwas zu scharf war. Das kommt noch. 🙂
Und: Selbstverständlich, was das Mitfühlen betrifft. Alles Liebe!
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So sehr berührend, dass ich jetzt gleich zu meinem Käferlein ins Bett schlüpfen und ihn ganz fest an mich drücken muss. Ich liebe deine Worte und Bilder…
Alles Liebe!
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Das rührt und freut mich sehr. Und Käferlein fest drücken ist eine ziemlich richtige und schöne Sache! Danke Dir!
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Ich liebe diese Kartoffeln auf den Kanaren. Ich bekomme die Schale nie so gut hin und irgendwie fehlt mir daheim auch die passende Umgebung…Aber dort sind sie traumhaft lecker..
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Die Schale wird schon noch krustiger und besser, wenn man das Wasser verkochen lässt. Die Alternative mit einer gesättigten Salzlösung ist aber durchaus ein guter, topf- und energieschonender Kompromiss, finde ich. 🙂 Und die Umgebung ist im herbstlichen Ostfriesland jetzt auch eher wenig kanarisch. Aber trotzdem lecker – und lässt von Süden träumen. 🙂
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Ole, das war einer der ersten Posts, die ich in deinem Blog gelesen habe, und er hat mich so bewegt, dass ich damals nur zu Rauchpaprika kommentiert habe. Ich kenne ein paar der kanarischen Inseln besser als Teneriffa, das Anaga-Gebirge aber zumindest ein wenig, so dass meine Vorstellung von der Szenerie sehr lebhaft ist.
Ein wenig kolportierte Schlaubergerei: unsere einheimische Lieblings-Vermieterin hat uns erklärt, junge Kartoffeln würden für Papas arrugadas nichts taugen.
Mein Freund bekommt sie egal aus welchen Kartoffeln immer perfekt hin, ich dagegen nie. Aber auf mein Rezept für Blitz-Mojo-rojo (https://craterelle.wordpress.com/2022/01/16/blitzschnelle-mojo-rojo-kanarische-art/) schwöre ich.
Und eine Filmempfehlung habe ich auch noch, ergänzend zur Musik: den Krimi El Hierro (gelegentlich auf Arte ausgestrahlt).
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