Grusel kann knusprig und köstlich sein: Würstchen-Mumien – oder doch Heidi Klums „Halloween“-Kostüm?

9 Gedanken zu “Grusel kann knusprig und köstlich sein: Würstchen-Mumien – oder doch Heidi Klums „Halloween“-Kostüm?”

  1. Lieber Ole,
    Die Allerheiligentage meiner Kindheit verbrachte ich am liebsten bei meiner Oma in Schildesche. Denn die war eine katholische und sehr kirchenaufmüpfige Gruselmaus. Als ich zwölf Jahre alt wurde, schenkten mir Eltern eine Barbie und von ihr bekam ich die zweibändige Werkausgabe von E. A. Poe und Der Golem von Gustav Meyrink. Allerheiligen und Allerseelen gingen wir mitternachts auf den Schildescher Friedhof. Bei elf Grad im Nebel sprachen wir über alte Bräuche und über die Toten. Es war manchmal ganz schön philosophisch. Still jetzt, nun haben die Toten das Wort! flüsterte sie als wir die Friedhofspforte durchschritten. Dahinter schwebte Original-Zombienebel. Das war ein rötliches Wabern und dann sah ich das Meer aus kleinen roten Lichtern. Ich fand das überwältigend schön, es sah so zauberisch aus und es hatte nichts Unheimliches. Um diese Zeit waren wir die einzigen, die im Nieselregen mit hochgestellten Kragen, klammen Pfoten und frierenden Gesichtern langsam zwischen den Grabsteinen herum schlappten. Es lag eine feierliche Ruhe über allem. Die Ruhe vor dem Weihnachtssturm ist Allerheiligen, wisperte mir Oma ins Ohr. Wir erzählten uns unheimliche Geschichten, während wir nach Hause liefen. Was hätten wir gegeben für eine deiner köstlich klingenden Würstchenmumien! Wir hatten immer so einen Hunger, wenn wir heim kamen. Mit Halloween kann ich nix anfangen, mit Samhain schon eher.
    Hab Dank für Deinen sehr feinen Beitrag.
    (Wartest du vielleicht auch auf den großen Kürbis…? Es gibt doch einen, oder? Der Erlöserkürbis oder so.)
    Liebe Grüße
    Amélie 🍂

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    1. Was für eine rührende und besondere Geschichte! Meyrink hab ich tatsächlich nie gelesen. Und ich kann mit Halloween an sich auch nichts anfangen, und Kommerzfeste, da sträubt sich’s mir. Aber ab und zu hüpft mir der Schalk trotzdem in den Nacken und ich spuk‘ mal kurz mit. Und sorry für abermals so späte Antwort. Übliche Umstände! Ganz liebe Grüße!

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