
Die Frühlingsgöttin lauert wie ein schüchternes Kind in der lächelnden Parklandschaft. Just hat sie die leeren Bäume mit farnigen Trieben geschmückt, den Kirschbaum mit zierlicher Blüte beduscht. Und wer lauscht, kann das Rascheln ihres seidenen Gewandes hören und ihr erstes süßes Flüstern bemerken, vom Wind sacht herübergetragen. Die Osterglocken drängeln sich am Rande der langsam angrünenden Rasenflächen wie eine Schar Engel mit Heiligenscheinen – zwischen denen die Kaninchen Slalom springen. Und als wollte er die Engelschar in einem Jubelzug umringen, reckt der Bärlauch unter den Büschen im Garten meiner Eltern all seine spitzen Blattnasen in die Frühlingsluft, balgt sich mit dem raumgreifenden Giersch um Platz, schnuppert ein wenig nach hier und da und vernimmt dabei vor allem seinen eigenen knoblauchigen Duft. Und wer dreist genug ist, klaut ihm ein paar seiner Nasen, wie im Kinderspiel. Weil er aber derart viele hat und es jedes Jahr mehr werden, stört das – um es mit Karlsson vom Dach zu sagen – keinen großen Geist.










Meine Eltern leben in einem 145 Jahre alten Bauernhof, einem Gulfhof mit traumschönem Garten, umringt von einer Graft, die das Anwesen wie ein kleiner Burggraben umringt. Und an deren von Bisamen immer wieder unterbuddelten Ufern breitet sich Frühjahr für Frühjahr eine Plantage aus, inzwischen vielleicht auf 15 Metern Breite und drei Metern Tiefe. Bärlauchblatt an Bärlauchblatt. Und so liegt es nur nahe, wenigstens ein Bärlauchrezept pro Frühjahr hier auch in die Runde zu werfen:
- nach der wirklich fantastischen Bärlauch-Ziegenkäse-Ofentomaten-Quiche mit Zitronenzesten und Parmesan
- den ukrainischen Rock’n’roll-Pfannkuchen mit Tomatenkonfitüre und frischem Bärlauch
- und den sensationell tollen (allen Aufwand rechtfertigenden) Bärlauch-Ricotta-Gnocchi mit meiner Lieblings-Tomatensauce.



In Sachen Bärlauch-Pesto ist schon alles gesagt, zwar noch nicht von jedem, nicht von mir, aber darauf dürfte die Welt auch nicht gewartet haben. Aromatisch ist die Pflanze schon ein „Boar van Keerl“, wie man bärenstarke Kerle in Ostfriesland schon mal nennt. Und das passt zur Legende, wie der wilde Waldknoblauch zu seinem Namen gekommen ist. Einer Sage nach stopften sich Bären nach ihrem Winterschlaf gern besonders viel der vitaminreichen Pflanze in die Backen. Andere Stimmen behaupten, die alten Germanen hätten ihn so genannt, weil sie die heilenden und stärkenden Kräfte des Bärlauchs verehrten. „Bär“ steht in diesem Fall für die Kraft, die der Genuss der Blätter verleihen kann.
Nun naht ja gerade das Osterfest. Und abseits der Sitte, sich statt mit Bärlauch die Backen mit bunt gefärbten, frisch gepellten, gekochten Eiern vollzustopfen, gibt es ja ebenfalls die Tradition, zum Fest Osterzöpfe zu backen. Die können auch köstlich sein, wenn sie knackfrisch, knusprig und noch ofenwarm auf den Tisch kommen. Und doch befällt mich immer wieder eine zarte Gleichgültigkeit bei diesem Hefegebäck. Weshalb ich nun auf die Idee gekommen bin, der Sache einen neuen Twist zu geben – mit frischem Bärlauch. Auch ein paar Ofentomaten und ein Schnups Parmesan machen sich darin ziemlich blendend für mehr Umami, da bin ich sicher. Aus Rücksicht auf Histamin-Intoleranzen in meinem engsten Umfeld habe ich aber diesmal darauf verzichtet. Wer eh schon gläserweise Bärlauchpesto rumstehen hat, kann – bevor das Pesto allzu schnell kippt – auch das stattdessen dem Teig hinzufügen.

Das Erstlings-Fiasko
Nun gibt es eine Menge, das ich kann und mag – und eine Menge, worin ich auch Erfahrung habe. Backen, zumal mit Hefe, ist und bleibt für mich etwas, das ich nur extrem selten tue. Sollte ich hier nun also Dinge empfehlen, die Quatsch sind, bin ich jederzeit offen für Hinweise. Dazu passend, habe ich den Erstling für den Bärlauch-Osterzopf komplett vergurkt. Der ging in etwa so auf wie die Sonne am Polarkreis im Winter, war so flach wie ein Priel bei Ebbe. Statt sich majestätisch himmelwärts zu erheben, blieb das Gebilde platt wie die ostfriesische Tiefebene (und die dort gesprochene Sprache) – und gebacken hatte er die Konsistenz eines Tischtennisschläger-Belags, in den man nach einem versemmelten Topspin beißt, oder einer Gummi-Yogamatte. Warum? Weil ich birkenverpollt vor mich hin gemuschert und nicht aufgepasst habe, weil ich insbesondere bei der Wassertemperatur schludrig war und auch weitere Arbeitsschritte zusammengeklatscht habe, statt mit Bedacht zu agieren.
Meine Fehlerliste war beeindruckend lang, wie ich mir dann selbst nochmal vor Augen geführt habe. Und die folgenden Dinge lasst Ihr einfach, dann steigt die Chance, dass es klappt, enorm. Denn nachdem ich all diese Fehler im zweiten Anlauf vermieden habe, kam ein grandios gutes Brot heraus, das sofort aufgefuttert war – und nicht mehr so ein kümmerlicher Klumpen, den man nur aus schlechtem Gewissen halsabwärts zwingt, um ihn nicht wegzuwerfen.
- Zum Auflösen der Hefe nimmt man ja lauwarmes Wasser. Die wenigsten Backbücher erklären das aber genauer, was das heißt. Es bedeutet: besserenfalls in einer Temperatur, die sich nicht kalt, aber wie ein allzu schlapper Händedruck eines leicht anämischen Gegenübers mit zu niedrigem Blutdruck anfühlt. Tatsächlich ist es schlau die Wassertemperatur einmal mit dem Thermometer zu messen, bevor die Hefe darin baden darf. Denn Hefe mag es, grob gesagt, körperwarm. Temperaturen um die 30 Grad spornen sie mit Wonne an. Ab 42 Grad Wassertemperatur macht man den Pilzkulturen aber den Garaus. Genau das habe ich mutmaßlich falsch gemacht, nicht gemessen, zu warmes Wasser genommen. Klappe zu: Hefe tot. Projekt gescheitert, bevor es überhaupt beginnen konnte. Der Kardinalfehler.
- Der Teig, der herauskam, war zudem so klebrig, dass jede Uhu-Tube vor Neid grüner als Bärlauchblätter geworden wäre, auf dass ich dann Pi mal Daumen noch Mehl hinzugekippt habe. Plumps, oh, das war mehr als ich wollte. Auch das macht man doch nicht, wo Backen doch Chemie und Physik in leckerer Reinform ist und besonders akkurates Arbeiten zumindest die Basis für den Erfolg bildet.
- (Hier standen zwischenzeitlich auch noch weitere Dinge, die aber vielleicht gar nicht so falsch waren, wie ich Ahnungsloser dachte, deswegen besteht die beeindruckend lange Liste jetzt doch vorsichtshalber nur aus vor allem einem Kernpunkt: der Wassertemperatur. Beim Rest streiten sich manche Gelehrten oder widerlegen Wissenschaftler Halbwissen Anderer. Da ich selbst hier ja nur kleiner Lernender als wissende Instanz bin, lass ich diese Dinge lieber weg.)
Nun, aus Misserfolgen lernt man am meisten. Indem ich meine persönliche Hefe-Passionsgeschichte durchlaufen und all diesen Unfug geläutert im zweiten Anlauf vermieden habe, kam dann tatsächlich Fantastisches heraus. Und wie das geht, erkläre ich Euch jetzt gern.

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Weil der Zopf so gut und schnell verputzt war, habe ich für Ostersonntag direkt noch zwei neue gebacken.
Was braucht Ihr für den Bärlauch-Osterzopf?
500 Gramm Mehl, Type 405
125 Milliliter lauwarmes Wasser (keinesfalls mehr als 42 ° C!)
125 Milliliter Milch
1/2 Würfel Frischhefe (21 Gramm) oder 7 Gramm Trockenhefe
1 Teelöffel plus einen Esslöffel Zucker
3 Esslöffel Olivenöl (oder 50 Gramm Butter)
1 Esslöffel Salz
etwas hineingeriebenen Parmesan und ein paar zerhackte, abgetropfte Ofentomaten
1 bis 2 gute Handvoll Bärlauch, kleingehackt
1 Ei, verquirlt, zum Bestreichen
Sesam zum Bestreuen

So bereitet und backt Ihr den Bärlauch-Osterzopf
Lauwarmes Wasser in eine Schüssel gießen. Temperatur bestenfalls einmal messen, damit das Wasser nicht zu warm ist. Die Hefe darin auflösen. Einen Teelöffel Zucker hinzugeben und zugedeckt etwa eine Viertelstunde lang ziehen lassen. Dann die Milch zugeben und kurz warten. Besserenfalls merkt man schon, wie deutlich die Hefe auch dank zuckriger Nahrung in Wallung geraten ist.




Das Mehl in eine Schüssel der Küchenmaschine sieben. Ich habe das Ganze mit Küchenmaschine und Knethaken gemacht und bei niedriger Geschwindigkeit vermengen lassen. Natürlich geht es auch in einer Schüssel per Hand.





Das Hefe/Wasser/Milch-Gemisch ins Mehl gießen, während die Maschine auf langsamer Stufe knetet. Wenn Flüssigkeit und Mehl vermengt sind, das Öl zugeben wie auch den weiteren Esslöffel Zucker und den Esslöffel Salz.
Insgesamt vier Minuten auf langsamer und vier Minuten auf höherer Stufe kneten lassen. Dann das Ganze in der Schüssel zugedeckt an einem warmen Ort (ohne Zugluft!) ruhen lassen. Bevorzugt mit einer Duschhaube oder Frischhaltefolie oder einem Teller, bei einem Tuch wird die Teigoberseite durch Luftkontakt bei längerem Garen hart und trocknet aus. Nach etwa einer Stunde lohnt sich ein vorsichtiger Blick unter die Abdeckung. Das Volumen des Teigs sollte sich in etwa verdoppelt haben – insbesondere, wenn Ihr nicht solchen Murks wie ich im ersten Anlauf gemacht habt.
Während der Teig ruht, ist ein prima Zeitpunkt, sich einen Tee zu kochen, die Füße hochzulegen, gute Freunde anzurufen, die Frühlingssonne im Garten oder auf dem Balkon zu genießen, sich beim Bäcker ein Stück Kuchen zu holen, Ostereier zu bemalen, Wäsche zu waschen oder spazieren zu gehen. Allerdings ist in der Zeit auch ein prima Zeitpunkt, Bärlauch pflücken zu gehen oder, wenn man das schon erledigt hat, ihn zu waschen und kleinzuhacken.
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Ernte-Tipp für Unerfahrene: Die Blätter vom Bärlauch und die ziemlich giftigen Blätter von Maiglöckchen sind ein wenig wie Doppelgänger, einander schon ziemlich ähnlich. Am einfachsten hält man sie auseinander, wenn man die Nase aufsperrt. Bärlauchpflanzen umströmt tatsächlich schon ein zart-milder Knoblauchduft, und der wird umso deutlicher wahrnehmbar, wenn man eine Blattspitze mit den Fingern zerreibt. Sprich: Wenn es nicht beim Blattzerbröseln knoblauchig duftet: Finger weg!

Den fertigen Teig aus der Schüssel nehmen und die Bärlauchschnipsel hineinkneten mit der Hand.
Den Ofen auf 220° C Ober/Unterhitze vorheizen (allen Energiespargründen zum Trotz hat das hier Sinn, weil die sofortige Hitzewucht dem Teig Triebkraft verleiht, die bei sanftem Miterwärmen von Null deutlich matter ausfiele – und Umluft trocknet das Brot aus, hier besser nicht nehmen).
Dann auf einem bemehlten Brett den Klumpen in drei möglichst gleich große Stücke teilen.
Jedes Stück zu einer Wurst rollen.
Die drei Teigwürste nebeneinander legen, an einem Ende verbinden und dann daraus einen Zopf flechten. Für die, die nicht wissen, wie das geht: Den jeweils äußeren Strang über den mittleren nach innen legen, so dass er die neue Mitte wird. Dabei rechts und links außen jeweils abwechseln.
Ein Ei in eine Tasse schlagen und mit der Gabel verquirlen. Den Laib dünn mit verschlagenem Ei bestreichen (ein Ei reicht in der Regel für zwei bis drei Brotlaibe).
Das Ganze dann noch mit Sesamkörnern bestreuen (optional, aber ich finde es deutlich leckerer mit).
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Das Brot in den vorgeheizten Ofen schieben. Hohe, zugleich von oben und unten kommende Temperaturen sorgen dafür, dass die Feuchtigkeit optimal im Brot gehalten wird.
Nach 10 Minuten die Temperatur auf 200 Grad senken und nochmal 20 bis 30 Minuten backen (die Zeit kann je nach Ofen variieren – habt Euren Laib einfach im Blick, und wenn er beim Backen hoffentlich schön so richtig aufgegangen ist und eine goldene Kruste bekommen hat, kann er raus.
Vielleicht noch kurz abwarten, bis das Ganze etwas abgekühlt ist. Und dann mit frischer Butter bestrichen genießen. Oder zum Angrillen als Beilage zum Sauce auftunken servieren. Oder belegen mit wonach Euch so ist. Guten Appetit! Frohe Ostern!
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Musik zum Osterzopf
Wenn schon Musik zu Ostern, dann darf hier auch mal ein Teil eines der ganz großen Oratorien-Kompositionskunstwerke der Musikgeschichte den Auftakt machen: der traumschöne Choral „O Haupt voll Blut und Wunden“ aus der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach, hier in einer (wie ich finde) besonders berückend schönen Aufnahme aus den Niederlanden des Orchesters Holland Baroque, des Nederlands Kamerkoor und des Roder Jongenskoor, dirigiert von Reinbert de Leeuw.
Und da sich hier diesmal viel um Hefe gedreht hat, gibt es hier jetzt Yeast – mit dem Indiepop-Hit „Black Nights“.
Und weil man Mehl ja auch noch sieben sollte, damit es schön gleichmäßig und klumpfrei im Teig sein Unwesen treibt, darf man es gern in die Schüssel sieben (engl.: to sieve). Doppelt passend ist hier somit dieser Hefekloß von Stoner-Rock-Song: „Sievings“ von Yeast Machine.
Und weil man ruhig auch mal völlig kontextlos schöne Musik einstreuen darf, und weil die liebe Peggy Schatz sich unlängst mehr starke Frauenstimmen unter meinen Musikempfehlungen gewünscht hat, möchte ich dem hier gern nachkommen – mit dem famosen Trioprojekt der brillanten Songwriterinnen Phoebe Bridgers, Julien Baker und Lucy Dacus: „Boygenius“. Hier mit dem Song „Emily, I’m sorry“.
Liebster Ole! Du schreibst so unfassbar toll, dass ich jedes Mal dankbare und total beeindruckte Worte verfassen möchte und jedes Mal direkt eingeschüchtert bin, weil ich weiß, dass es an den Wortvirtuosen geht… Du erschaffst ganz tolle Bilder und Geschmäcker… ich feiere deine Beiträge sehr!! Ich hoffe, das Lob konnte ich gut verpacken! Die allerbesten Wünsche an Dich, mein Lieber! Mach bitte weiter so!!
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Boah Nico, Du tust was für meine Gesichtsdurchblutung. Mindestens! Lass uns zusammen feiern! Und mach‘ Dir doch bitte keinen Stress. Das hier ist ja kein Wettbewerb der Formulierkünste. Gottseidank auch keine Back-Challenge (sonst hätte ich die erste Runde komplett verkackt ;)). Und wenn Worte so umwerfend von Herzen kommen wie Deine – treffen sie tief. Allerbeste Wünsche zurück. Hab hinreißende Ostern und bleib so toll, wie Du bist!
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Du bist der beste Schlechte-Laune-Vertreiber den ich kenne….naja…..lese….und das sehr gerne, köstlich wie dein Zopf sicher letzendlich auch, hab schöne Ostertage, liebe Grüße 🙂
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Donnerknispel, das ist ein tolles Kompliment! Ich hoffe, die Laune war trotzdem vorher kaum im Keller, so dass mein Text keine zu harte Aufbauarbeit leisten musste?! 🙂
Ganz liebe Grüße, hab traumtolle Festtage!
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Du bist schon wirklich ein Schelm. Ganz toller Text. Frohe Ostern!
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Ganz lieben Dank Dir! Frohe Ostern!
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Das ist ja eine tolle Idee.
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Das freut mich sehr. Frohe Ostern!
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Ähem… Ich fasse mal kurz zusammen: 500 Gramm Mehl? Was für Mehl? 405er? 550er? Vollkorn? Wichtig weil: Die benötigte Flüssigkeitsmenge ist abhängig von der verwendeten Mehlsorte. Flüssigkeit sollte maximal handwarm sein, geht also auch ohne Thermometer. Flüssigkeit abwiegen statt abmessen = Einfach genauer. Hefe drastisch reduzieren = Verbesserter Geschmack & längere Haltbarkeit. Zucker, Öl und Salz (!) ebenfalls abwiegen. Hefe anrühren ist selbst bei Trockenhefe mittlerweile unnötig. Mehl sieben kannst du dir sparen, ebenso das schluckweise Zugiessen. All in, inkl. Zucker, Öl und Salz (evt. Konsistenz nach ein paar Minuten Knetzeit mit mehr Flüssigkeit oder Mehl korrigieren, falls kein vertrauenswürdiges Rezept zur Hand). Schüssel vorzugsweise mit einer Duschhaube oder Klarsichtfolie abdecken. Tücher sind passé (Teigoberfläche trocknet aus, besonders bei reduzierter Hefemenge und entsprechend verlängerter Gehzeit von mehreren Stunden). Bärlauch lieber einrollen (wie die Füllung bei Zimtschnecken), das schont den Teig bzw. die Teigstruktur – und sieht nachher einfach adretter aus. Letzter Tipp: Schnapp dir nächstes Mal ein Rezept von Plötz, vom Brotdoc oder von Chili & Ciabatta, die werden sozusagen mit Gelinggarantie geliefert (und immer schön die Kommentare lesen, viele Backfehler lassen sich so spielend vermeiden). Sorry fürs Klugscheissen und frohe Ostern! 🙂
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Ich bin mir völlig bewusst, dass mein enzyklopädisches Hefeteig-/Brot-Backwissen noch in Micro Machines mitfahren könnte, so klein ist es. Aber das Interesse ist geweckt, ich vertiefe mich da beizeiten ein wenig. Das Einrollen ist ne feine Idee. Danke für all die wertvollen Hinweise.
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Frohe Ostern, Ole! Eine Freundin aus meiner Backgruppe (sowas habe ich erstaunlicherweise, obwohl ich weder Händchen fürs Brotbacken noch so richtig große Ambitionen habe) hat letzten Herbst auch mal einen Hefeteig durch viel zu heißes Wasser vermurkst. Es sollte aber als Focaccia ohnehin eher flach bleiben, und es war mit dem eher festen und etwas lätschigen Teig genial lecker, besser als das „gelungene“ beim darauffolgenden Mal.
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Manchmal macht man dann ja intuitiv das Richtige. Zumindest für ne vermurkst-tolle Focaccia. 🙂 Das Versaubeutelte bei mir war aromatisch auch fein, aber eben schon eher flachgeklopftes Gummihuhn-Schnitzel. 😉
Frohe Ostern, meine Liebe!
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Happy Easter lieber Ole!
Dieser Osterzopf würde bei mir nicht lange überleben. Ein Träumchen für Brotsuchties wie mich 😉
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Es war hier binnen kürzester Zeit weg, weshalb ich jetzt für Ostern gleich noch zwei zusätzliche gebacken habe. 🙂
Happy Easter, meine Liebe! Hab’s hinreißend!
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Abgesehen davon, dass der Bärlauch im Zopf eine coole Idee ist, finde ich es neben all den tollen Bildern und dem unterhaltsamen Text sehr sympathisch, dass auch nicht so gelungene Versuche nicht unter den Teppich gekehrt werden. Die Welt ist einfach nicht perfekt!
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Das hier ist vor allem eine kreative Spielwiese. Etwas, wo ich Dinge ausprobiere, die durchaus auch mal in die Hose gehen können – und ich finde es nur menschlich, kleinere oder auch größere Katastrophen und Dinge, die schief gehen, hier einzubinden. Insbesondere dann, wenn man am Ende noch nen Ausweg gefunden hat, es ein Happy End gibt und die, die es lesen, sich a) vielleicht gut unterhalten, b) verstanden fühlen und c) solche Dinge ebenso gut kennen und sie d) im besten Fall Tipps mitnehmen können, wie sie der Falle selbst aus dem Weg springen können. Ich war nie Profikoch, geschweige denn Bäcker oder Patissier, also gibt es auch keinen Grund so zu tun als ob. Wollte seit Langem auch schonmal mein Eggs-Benedict-Fiasko posten, bei dem ich bedauert habe, kein Oktopus mit acht Pranken zu sein, weil so viele Dinge gleichzeitig zu tun waren. 😀 Ich nehm‘ Quatsch, der mir passiert, mit Humor. 🙂
Und die Welt ist eben nicht perfekt, wie Du sagst. Hab ganz lieben Dank für die Worte und schöne Restostern!
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moin Ole, herrlich, dein Osterzopf. Das Rezept ist meinem süßen Stuten (ohne Bärlauch und Gewürze, dafür mit mehr Zucker) recht ähnlich. Wir lieben Stuten mit Gouda. Meine Schwester sogar Rosinenstuten mit Leberwurst. Eben so wie jeder mag.
Wo gibt es denn diese niedliche Schüssel mit „halte die Ohren steif“? Die ist ja zum schießen.
Ich hoffe ihr hattet ein schönes Osterfest und die Kinder konnten draußen schön Ostereier suchen.
Liebe Grüße, Karin
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Ich hab die Schüssel vor Ewigkeiten geschenkt bekommen und liebe sie sehr. Ne Google-Bildersuche zum Thema hat mich das Druckmotiv in nem zehn Jahre alten Blogpost finden lassen… und meine eigene Schüssel. 😀 Ich hoff umso mehr, meine macht noch lange mit.
Ostern war ganz fein, danke! Bei Euch auch? Mich hat am Osterdienstag leider dann nur ausm Nichts ne Mandelentzündung umgehauen und mit 40 Fieber in die Kissen gepfeffert wie lange nichts mehr. Komme erst so langsam wieder zu mir.
Und Rosinenbrot/Stuten mit Leberwurst und Erdbeermarmelade liebt meine kleine Tochter auch. Leider steht sie hier damit allein, sodass man hoffen muss, sie isst es auf. 😀
Ganz liebe Grüße
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Ich mag Bärlauch-Zopf total gerne. Mit geriebenen Karotten geht es auch. Man kann mit niedrigeren Backtemperaturen arbeiten, wenn man ein Gefäß mit heißem Wasser gleichzeitig mit dem Hefeteig in den Herd stellt.
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Gebacken könnten geriebene Karotten mir gefallen. Roh vertrag‘ ich sie leider nicht. Und sorry für die späte Antwort. Die letzten Tage waren ein bisschen sehr irre und wild und voll. Wie schön, dass Du zu Besuch gekommen bist. Und gute Tipps: Darüber freue ich mich immer. 🙂 Liebe Grüße!
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